Schon Mitte der 80-er Jahre zeichnete sich ab, dass es in den darauffolgenden Jahren massive Veränderungen für den Motorsport in Ruhla geben würde.
 
1987 konnte die Geländefahrt Rund um Ruhla schon nicht mehr durchgeführt werden. Naturschützer hatten ihre Einwände gegen das Motorradfahren im Wald durchgesetzt und so kam es, dass die Geländefahrt verboten wurde.
 
Immerhin schaffte man es, sich eine Zusage vom Forst für ein kleines Trainingsgelände einzuholen. Dieses wurde jedoch nicht großartig genutzt, da der Schwerpunkt des Trainings nicht auf dem Fahren, sondern auf Ausdauer- und Kraftsport lag. Etwa sechs bis sieben aktive Fahrer blieben dem Sport treu und reisten regelmäßig zu Motorradrennen in der gesamten DDR.
 
1990 kam mit dem Ende der DDR auch das Ende des MC Ruhla. Die Konflikte mit Naturschützern nahmen zu und im ganzen Land wurden mehr und mehr Geländeveranstaltungen verboten und beendet.
 
Es blieben also vorerst nur noch wenige Möglichkeiten, um an Motorradrennen teilzunehmen. Auch der Wegfall der GST spielte eine nicht unbedeutende Rolle. Diese stellte nun keine Motorräder mehr zur Verfügung mit denen man hätte fahren können.
 
Hinzu kam, dass sich niemand mehr um die organisatorischen Aufgaben, die in einem Verein anfallen, kümmerte. Der Vorsitzende Erwin Schneider kämpfte schon seit Jahren mit einer schweren Krankheit und hatte einfach nicht mehr die Kraft den Motorsportverein in angemessenem Maße zu leiten. All diese Schwierigkeiten spielten zusammen, sodass der MC Ruhla im Jahre 1990 aufgelöst wurde.

In den Jahren 1990 bis 1995 bildete sich eine Interessengemeinschaft aus etwa fünf aktiven Motorsportlern, die weiterhin die Fahne für Ruhla hoch hielten. Da es während dieser Zeit keinen MC Ruhla gab, starteten die Aktiven für den MC Kali Merkers, der mittlerweile schon MC Kali Bad Salzungen hieß. Die Mitglieder der Interessengemeinschaft tagten wie zu alten Zeiten einmal im Monat zu einer Versammlung und betrieben auch ihr eigenes Training weiterhin.
 
1995 trafen Ralf Koch und Achim Köllner gemeinsam den Entschluss, wieder einen MC Ruhla e. V. zu gründen. Viele Wege mussten erledigt werden um Genehmigungen jeglicher Art zu erlangen. Als der Bürgermeister auch die Einwilligung für das Trainingsgelände im Bermbachtal gab, stand fest: es wird wieder einen Ruhlaer Motorsportclub geben.
 
Am 27.06.1995 fand die erneute Gründungszeremonie statt, diesmal allerdings auf dem Liesenberg. Anwesend waren elf Mitglieder, sowie der damalige Bürgermeister Gerald Pietsch. Danach ging alles relativ schnell voran. Aus den ursprünglich elf Gründungsmitgliedern wurden innerhalb von nur einem Jahr ganze 90 Personen.

Durch viel Arbeit schaffte man es dann in nur einem Jahr eine Motocrossstrecke zu bauen und schon im Frühjahr 1996, zehn Jahre nach der letzten Ruhlaer Geländefahrt, wieder eine Motocross Veranstaltung in Ruhla durchzuführen.
 
Der Motorsport war nie ganz aus Ruhla verschwunden und erlebte 1995/96 eine regelrechte Renaissance. Mittlerweile sind die Rennen im Bermbachtal kaum noch aus dem Ruhlaer Veranstaltungskalender wegzudenken.